Zentrum des Südens: Die Märtyrerstadt St. Vith

St. Vith mit etwa 9.682 Einwohnern liegt im Osten der Provinz Lüttich am Rande des Ourtals, wo Eifel und Ardennen aufeinandertreffen. Die Stadt St. Vith ist Sitz einer Außenstelle des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft und südliches Zentrum Ostbelgiens.

St. Vith ist über die Autobahn E 42 (Lüttich/Aachen-Trier) leicht erreichbar. Das hiesige Kongress- und Kulturzentrum Triangel bietet das ganze Jahr über Veranstaltungen und Konzerte. Auch zahlreiche Einkaufs- und Schlemmermöglichkeiten ziehen Besucher an.

Die Gemeinde hält 17,9 Prozent der Arbeitsplätze Ostbelgiens. Bekannt ist St. Vith wegen 100.000 m² Ausstellungsflächen auch als Stadt der Möbel.

Skihütte mit Biermuseum

Die Gemeinde ist zu mehr als 41 Prozent bewaldet und erstreckt sich über eine Höhenlage von 450 bis 500 m. Von der Skihütte auf den Höhen von Rodt, die zugleich ein Biermuseum ist, starten im Winter Skilangläufer. Wanderer und Radfahrer gelangen über den RAVeL-Wander- und Radweg sowie die Vennbahn in die gesamte Wallonie, nach Luxemburg und Deutschland.

Die 147,15 km² der Gemeinde verteilen sich auf 28 Ortschaften: Alfersteg, Amelscheid, Andler, Atzerath, Breitfeld, Crombach, Eiterbach, Galhausen, Heuem, Hinderhausen, Hünningen, Lommersweiler, Neidingen, Neubrück, Neundorf, Nieder-Emmels, Ober-Emmels, Recht, Rödgen, Rodt, Schlierbach, Schönberg, Setz, Steinebrück, St. Vith, Wallerode, Weppeler und Wiesenbach.

Ardennenoffensive

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt St. Vith fast vollständig zerstört. Während der Ardennenoffensive Weihnachten 1944 bombten die Alliierten die Bewohner aus und legten die Stadt in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau dauerte bis in die 1960er Jahre. Aus den am Stadtrand in eisiger Kälte errichteten Notunterkünften ging später das Stadtviertel Neustadt hervor. 2004 und damit 60 Jahre nach der Ardennenoffensive, zeichnete der belgische Staat St. Vith als Märtyrerstadt aus.

Einsamer Zeitzeuge Büchelturm

Im Laufe der Jahrhunderte wurde St. Vith immer wieder zerstört und niedergebrannt. Die Lage an einer wichtigen Handelsstraße zwischen Köln und Frankreich war gefährlich. Der Büchelturm, ein Befestigungsturm aus dem Jahre 1350, ist das einzige historische Bauwerk, das von dieser bewegten Geschichte der Stadt zeugt.

Weitere Besonderheiten

  • St. Bartholomäus Kapelle in Wiesenbach mit Wandmalereien
  • Traditioneller Katharinenmarkt im November
  • Heimatmuseum
  • Schloss in Wallerode (17. Jh.)
  • Blaustein-Route in Recht
  • viele herrliche Steinarbeiten (v. a. aus Blaustein) in Kirchen, Wohnhäusern und Wegekreuzen. Blaustein wurde in der Region seit Jahrhunderten abgebaut
  • Rechter Schieferstollen. Das Museum zeigt den harten Alltag der Arbeiter im 19. Jh.
  • Sog. Planetenweg für Wanderer