Holzheizung (Biomasse)

Auch wenn der Einbau zunächst kostspielig ist – warum ist eine Biomasseheizung dennoch zu empfehlen?

Auf der einen Seite ist die Energieeffizienz deutlich besser als bei der Verwendung von fossilen Energiequellen. Auf der anderen Seite wird auf diese Weise das Klima besser geschützt.

Wie viel Unterhalt bzw. Wartung benötigt eine Holzverbrennungsanlage?

Wenn sie gut konzipiert ist und gut verbrennt, kann man ohne Bedenken zwei bis drei Wochen feuern, ohne die Asche zu entfernen. Andernfalls muss die Holzqualität überprüft werden. Wenn man eine gewisse Erfahrung mit dem eigenen Heizkessel gewonnen hat, dann kann man in der Regel sehr gut abschätzen, wie oft dieser gereinigt bzw. gewartet werden muss.

Welche Anlage eignet sich generell für welches Gebäude?

Wenn ein Gebäude einen Keller hat, kann man oft bereits eine Biomasseheizanlage einbauen. Interessant wäre dieses Modell zukünftig zum Beispiel auch für Schulen oder Schwimmbäder. Allerdings muss auch entsprechender Platz vorhanden sein, um die Biomasse an sich zu lagern.

Wenn man bereits einen großen Heizöltank hat: Kann man dann ohne Weiteres auf Pellets umsteigen?

Man muss in dem Fall den Heizöltank als Sondermüll entsorgen. Wenn dies fachmännisch erledigt wurde, entsteht neuer Platz, um Biomasse lagern zu können.

Kann man parallel zu der Ölheizung eine Holzheizung installieren und beide Formen miteinander kombinieren?

Ja, dann spricht man von einer sogenannten Kaskadenschaltung. Allerdings muss man bedenken, dass Heizöl ein fossiler Brennstoff ist. Und diese Brennstoffe sind begrenzt. Daher sollte man langfristig eher zusätzlich eine Wärmepumpe einplanen.

Ist es auch für Einzelfeuerstätten verpflichtend, Staubfilter einzusetzen?

Aktuell sind diese für kleinere Anlagen noch nicht verpflichtend. Es ist aber davon auszugehen, dass dies in Zukunft der Fall sein wird, um die Feinstaubemissionen zu filtern – gerade vor dem Hintergrund, dass auch für Belgien ein Gesetz für Emissionsgrenzwerte für Biomasseanlagen in Planung ist.

Prämien bei Holzheizungen

Welche Prämien erhält man von der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, wenn man von einer Gas- oder Ölheizung auf Biomasse umstellt?

Für den Heizkessel ist eine Förderung von 2500 Euro vorgesehen. Für einen Einzelraumofen werden 500 Euro zur Verfügung gestellt. Bei einer Kombination mit Solarpaneelen für die Warmwasseraufbereitung kann man 4500 Euro erhalten. Natürlich muss man immer die Eigeninvestition mit einberechnen.

Müssen die neuen Geräte gewisse Normen erfüllen, um eine Energieprämie zu erhalten?

Ja, sie müssen gewisse Normen erfüllen. Im Link unten finden Sie die Listen, die alle Geräte aufführen, die zugelassen sind. Im Zweifel kann man sich an die Energieberatung Ostbelgien wenden.

Heizen mit Biomasse

Gibt es genug Holz, wenn plötzlich so viele Menschen auf Biomasse umsteigen?

Nein. Aber es ist auch nicht davon auszugehen, dass jeder Haushalt in Zukunft mit Holz heizen wird. Denn dafür müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen und nicht jeder kann auf Biomasse zurückgreifen. Allerdings kann sie auch für einen Großteil der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Denn zu Holz gibt es ja noch alternative Materialien wie Stroh und Gras, die zu Pellets gepresst werden können.

Ist die Energiedichte von Hackschnitzeln und Pellets vergleichbar mit der von Scheitholz?

Am besten und einfachsten lassen sich Pellets lagern. Bei Scheitholz muss man immer die Luftzirkulation bei der Lagerung mit einrechnen.

Darf man in einem Heizkessel alles verbrennen?

Es ist unbedingt ratsam, auf die Qualität der Biomasse zu achten. Es sollte auf keinen Fall Holz verwendet werden, das zu feucht ist. Dies sollte im Zweifelsfall noch ein Jahr gelagert werden. Auch sollten keine alten Paletten verbrannt werden, die zum Beispiel noch Farbreste enthalten, oder alte lackierte Möbel. Generell gilt: Die Qualität, die ich in meine Holzanlage einführe, ist sehr wichtig. Hier sollten Inhaber einer solchen Heizanlage ihre Eigenverantwortung wahrnehmen. Generell ist davon auszugehen, dass auch die Technologie von Biomasseheizanlagen noch mehr optimiert werden wird.

Sind Hackschnitzelanlagen auch für den privaten Gebrauch zu empfehlen?

In erster Linie werden solche Anlagen im industriellen Bereich verwendet, wo Hackschnitzel als Abfallprodukt gewonnen werden und somit direkt weiterverarbeitet werden können (z. B. Schreinereien).

Was kommt generell bei einer Umstellung auf eine Biomasseheizanlage auf einen zu?

Man muss an vieles denken: Der Heizkessel wird ausgetauscht (Investition zwischen 10.000 bis 12.000 Euro), ein Lagerraum muss geschaffen werden, man muss kontrollieren lassen, ob der Kamin diese Heizform zulässt oder ob er ggf. noch einmal saniert werden muss. Die Heizkörper an sich können bestehen bleiben. Insgesamt muss man insgesamt mit Kosten von 20.000 Euro aufwärts rechnen.

Begebe ich mich nicht erneut in eine Abhängigkeit von bestimmten Anbietern, wenn ich nun auf Holz oder Pellets umsteige und ist nicht die Gefahr gegeben, dass die Preise für diese Heizmittel weiter steigen?

Zurzeit besteht aufgrund des Multikrisenzeitalters eine sehr schwierige Situation. Zeitweise hat man für Pellets und Holz einen mehrfach höheren Preis gezahlt. Dennoch liegt der Vorteil darin, dass es sich im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Zu normalen Zeiten ist der Preis hierfür in der Regel günstiger. Es ist aber auch nicht davon auszugehen, dass alle Haushalte diese Heizform übernehmen werden, da allein die wohnlichen Gegebenheiten dies nicht in allen Fällen zulassen.

Werden Pellets speziell zu Heizzwecken hergestellt oder handelt es sich um ein Abfallprodukt aus der Holzwirtschaft?

Im Grunde sollte es nur ein Abfallprodukt sein. Natürlich muss man damit rechnen, dass andere Alternativen infrage kommen, wenn die Nachfrage steigt. Im Zweifel sollte man seinen Lieferanten auch nach Nachhaltigkeitsaspekten auswählen und sich informieren, wo das verarbeitete Holz herkommt.