Warum impfen?

Eine Impfung wird vorbeugend durchgeführt gegen Krankheiten,

  • die sich schwer behandeln lassen,
  • die gefährliche oder unangenehme Komplikationen hervorrufen,
  • die wegen ihrer Ansteckungsgefahr eine Bedrohung für die Bevölkerung darstellen.

Infektionskrankheiten: nicht auf die leichte Schulter nehmen

Viele Infektionskrankheiten werden unterschätzt, obwohl es bei vielen dieser Krankheiten keine wirksame Behandlung gibt. Die Krankheiten können mit schweren Komplikationen einhergehen, eventuell bleibende Schäden verursachen und oft sogar tödlich verlaufen.

Mit Schutzimpfungen können diese Risiken weitgehend vermieden werden. Systematische Schutzimpfungen schützen sowohl das Individuum als auch die Gemeinschaft ("der Herd") - im Expertenjargon spricht man dann von der so genannten Herdenimmunität, d. h. indem eine Gruppe Menschen sich impfen lässt, wird sie immun gegen einen Krankheitserreger

Somit wird das Auftreten von Epidemien verhindert und es können Personen geschützt werden, bei denen, aus medizinischen Gründen, keine Impfung durchgeführt werden kann.

Impfen: keine einmalige Sache

Selbst wenn in Belgien viele durch Impfung zu verhütende Infektionskrankheiten nicht mehr auftreten, ist es weiterhin wichtig, dass viele Menschen sich systematisch, vollständig und kontinuierlich impfen lassen. Dies bezeichnen Fachleute als hohe Durchimpfungsrate. Wenn die Anzahl geimpfter Menschen sinkt, können Infektionskrankheiten wie beispielsweise Kinderlähmung wieder auftreten.

Auch kann die Häufigkeit von beinahe ausgelöschten Krankheiten massiv ansteigen: Seit Oktober 2014 kam es in Deutschland zu einer Erkrankungswelle von Masern mit mittlerweile über 1.000 Krankheitsfällen vor allem in Berlin, im Zuge derer auch ein Kleinkind verstorben ist. Der Großteil dieser Patienten war, wie Umfragen zeigten, nicht bzw. nicht ausreichend geimpft. Als Hauptursachen der wieder zunehmenden Verbreitung galten vor allem Impfmüdigkeit und Fehlinformation.

Impfmüdigkeit hat nichts mit körperlicher Müdigkeit zu tun. Der Begriff beschreibt das Phänomen, dass Menschen das Impfen vernachlässigen oder als überflüssig ansehen, da Krankheiten ausbleiben. Allerdings ist es laut Experten nur eine Frage der Zeit, bis die Erkrankungen wieder aufkommen, da die allgemeine Immunität abnimmt.

So ist es den Staaten der Welt gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch ein konsequentes Impfprogramm gelungen, Pocken weltweit auszurotten. In Belgien ist nur die Schutzimpfung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) gesetzlich vorgeschrieben.

Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Arzt oder - wenn es um Ihre Kinder geht - an Kaleido Ostbelgien.